RWTH Logo


Informatik an der RWTH Aachen
Seit Oktober 1998 studiere ich Informatik an der RWTH Aachen. Ich schreibe hier ein wenig über meine Erfahrungen für diejenigen die vielleicht auch Interesse daran haben Informatik zu studieren.

Zu Anfang des Studiums wird einen immer gesagt, daß man im Grunde keine Vorkenntnisse in einer Programmiersprache braucht, noch daß man einen Computer besitzen muß. Grundsätzlich ist dies sicherlich richtig, aber bringt doch einige Schwierigkeiten mit sicher.
Im ersten Semester bekommt man viel von der Programmiersprache »Modula-3« vermittelt. Es wird dabei zwar auf alles eingegangen, aber es geht doch ziemlich schnell. Wer also wirklich noch nie programmiert hat, und mit den Konzept der Pointer und ähnlichen nie befasst hat, muß sich zunächst ziemlich reinknien. Für allen anderen stellt die Vorlesung »Programmierung« im ersten Semester sicherlich keine große Hürde dar.
Was das Thema eines eigenen Computer angeht: Ich halte dies für ziemlich schwierig. Zum Ende des ersten Semesters werden die Programme schon ein wenig komplexer, und in der Vorlesung »Systemprogrammierung« (3. Semester) wird das ganze noch gesteigert. Als Informatikstudent steht einem der Rechnerpool der Informatik auf der Hörn zur Verfügung. Modula-3 Programme lassen sich dabei sowohl an den Sun-Workstations, als auch an den NT-Rechner erstellen, allerdings muß man sich dabei immer an die Öffnungszeiten halten, die von 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr liegen (Freitags bis 17.00 Uhr, Samstags und Sonntags geschloßen). Ich habe bisher noch keines meiner Programme im Pool erstellt, aber ich denke, daß man da doch ganz schön in Streß kommen kann.
Spätestens wenn im dritten Semester die Vorlesung »Systemprogrammierung« ansteht, wird es schwierig. Dort befasst man sich mit Interprozeßkommunikation und Erzeuger-Verbraucher-Problemen. Die dabei gestellten Übungsaufgaben umfassen das Programmieren mit Semaphoren und Pipe-Kommunikation unter Unix (in C). Die Sun-Workstations sind hier doch ziemlich schnell ausgereizt, so musste ich feststellen, daß ich nach 2 bis 3 Programmdurchläufen keine Semaphoren mehr bekam. Hier ist ein eigener Rechner mit Linux auf jedenfall von Vorteil.
Überhaupt wird man im Studium gar nicht um das Betriebssystem »Unix« herumkommen. Modula-3 kann man zur Not im ersten Semester noch unter Windows programmieren (man beachte aber, daß man hierfür »Visual C++« von Microsoft braucht, was nicht gerade sehr preisgünstig ist ;-). Wenn es aber um die Konzepte der Systemprogrammierung geht, muß man zwangsläufig unter Unix programmieren, da Windows Konzepte wie »IPC« und »Semaphoren« nicht so zur Verfügung stellt, wie man es in der Vorlesung lernt.

Das Grundstudium und damit auch das erste Semester ist leider sehr stark mathematisch gehalten. Die Vorlesung »Programmierung« ist die einzige Informatikspezifische Vorlesung, daneben hört man »Lineare Algebra I«, »Analysis für Informatiker« und sein Nebenfach (zum Beispiel »Elektrotechnik«, »Medizin«, »BWL«, »Biologie« o.a.).
Wer später in die praktische oder angewandte Informatik gehen will, wird sich hier ziemlich verloren vorkommen.


SUN Programmierwettbewerb 1999
Jedes Jahr wird von der Firma SUN Microsystems ein Programmierwettbewerb für die Informatiker an der RWTH veranstaltet.
Im Jahr 1999 ging es darum einen Spieler für das beliebte Brettspiel «Die Siedler von Catan» zu programmieren.
Als langjähriger und begeisteter Siedler-Spieler habe ich die Herausforderung natürlich sofort angenommen und meine eigene Strategie entworfen. Mit einem 5689 Zeilen langen C-Programm gelang es mir dann gegen 5 weitere Gruppen den 2. Platz zu erstreiten.

Urkunde

Die Auszeichnungen und Preise wurden wir immer am «Tag der Informatik» vergeben. Ein paar Fotos findet man auf den Seiten des Lehrstuhls Informatik VII und des RBIs


Links